Business Yoga – Yoga Business

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Was ist eigentlich Business Yoga? Oder heißt es eher Yoga-Business? Beides gibt es: Das eine soll Yoga an die Arbeitsfront bringen, das andere ist reines Geschäft mit Kursen, -Reisen und -Gadgets. Yoga ging früher ohne Matte und überall.

Yoga am Arbeitsplatz

Heute muss es die besondere “Location” sein, mit dem richtigen Yoga-Outfit bekennt man sich zu seiner Passion und reist dem Yoga-Lehrer auf Conferences hinterher. Auch ein Hobby. Unter Business-Yoga wollte man vor etwa zehn Jahren, die entspannende und konzentrierende Wirkung an den Arbeitsplatz bringen. Pausen-Yoga, Yoga-Lunch oder Yoga im Konferenzraum (und bitte ohne Matte). Das Konzept ist nicht verkehrt. Nur hatten gerade die gestressten Mitarbeiter, die es bitter nötig hätten, gar keine Zeit dafür.

Das neue Präventionsgesetz

Inzwischen wurde das neue Präventionsgesetz im Juli 2015 erlassen, das besonders die präventiven Maßnahmen in Firmen fördern möchte. Jeder gute Chef schickt also jetzt seine Bediensteten in einen Yoga-, Qigong- oder Rücken-Kurs; Yoga-Lehrende sind gefragter denn je. Das ist gut, wenn es die Mitarbeiter nicht noch mehr stresst. Neben Kindern, Haushalt und Freizeit, die auch immer aktiver gestaltet wird, nun also auch noch das! Wie wirkungsvoll ist das?

Yoga Business

Yoga boomt, das ist eine Tatsache. Der Kern ist immer noch Yoga. Inzwischen wird damit aber alles Mögliche verkauft. Geschickte Marketing-Leute bieten das Neue immer noch durch “Sex sells” an: Heute sind es dürre, junge Frauen mit einer Yogamatte unterm Arm. Anders herum denkt sich die Yoga-Ecke immer neue Richtungen aus, um auch noch den letzten zum Yoga zu bewegen: Nackt-Yoga, Hunde-Yoga, Aqua-Yoga oder Seisdrum-Yoga. Das liegt daran, dass der Yoga-Trend ungebrochen ist, man erwartet auch in den kommenden Jahren Einnahmen in Milliardenhöhe. Laut “Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” gilt Yoga als Volkssport: In den USA machen 32 Millionen Menschen Yoga, hierzulande sind es laut BDY über drei Millionen, davon ist nur jeder sechste ein Mann. Und das, obwohl unsere Nationalmannschaft bekanntermaßen regelmäßig Yoga übt, um mental stark zu sein.

Business Yoga: Trend

Das Business im Yoga boomt, denn es werden bisher im Jahr 80 Milliarden Dollar weltweit für Yoga ausgegeben, Tendenz steigend. Aktueller Trend: Zur Zeit werden Yoga-Reisen massiv beworben. Eine Yoga-Kette, die wie  Fitness-Studios organisiert ist, soll deutschlandweit Filialen eröffnen. Auf den Zug möchte jeder Business-Mensch aufspringen. Denn es geht immer weiter nach vorn, wie es sich der Kapitalismus wünscht. Die Frage ist, ob Inhalte wie Achtsamkeit und Gelassenheit nicht auf der Strecke bleiben, wenn nur der Körper im Vordergrund steht.

Annette Bauer

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Katharina am 27. Oktober 2015 um 8:35

    Gefällt mir wieder sehr gut diese Analyse. Ich habe das auch beobachtet, dass meist eine guten Idee, die vordergründig nicht auf Profit ausgerichtet ist, irgendwann Leute von Leuten genutzt wird, um viel Geld zu verdienen. Yoga ist für mich auch genau das Gegenteil von Kapitalismus: Man beschränkt sich auf das WESENTLICHE im Leben, auf die Gestaltung des Alltags ohne die Umgebung (Lebewesen und Lebensraum) dabei zu schädigen oder zu zerstören. Das heißt: Wir Menschen müssen viel bewusster auf die Folgen unseres Handelns achten (Dein Sichtwort Integrität passt gut dazu). Wort und Tat liegen bei den meisten weit auseinander. Bei Dir Annette, merke ich, dass Du hier sehr auf die Übereinstimmung achtest. Hut ab!

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