Pawanmuktasana Serie 1 – Übungen für die Gelenke

Lesedauer 3 Minuten

Hatte ich es doch neulich wieder im Rücken. Da habe ich auf scheinbar simple Übungen der Pawanmuktasana Serie zurückgegriffen und meinem Leiden ein Schnippchen geschlagen. Jetzt übe ich sie regelmäßig als Vorbeugung.

Wind in den Gelenken: Pawanmuktasana

Pawanmuktasana oder Pawan Mukta Asana (PMA) von Swami Satyananda Saraswati bezieht sich auf die Haltungen im Yoga, die Luft im Körper freisetzen. Als Wind in den Gelenken betrachtet man beispielsweise Rheuma und Arthritis, im Magen-Darm-Trakt bescheren sie uns Verdauungsbeschwerden. Also möchte man sie loswerden und auf gesunde Weise ausleiten. Die drei Serien der Pawanmuktasanas können ohne Altersbeschränkung geübt werden und sind besonders für Anfänger in den ersten drei Übungsjahren zu empfehlen. Warum so lange? Damit man sich keine Verletzungen durch zu schnelle und heftige Übungen zuzieht. Der Körper muss vorbereitet werden. Bei hohem Blutdruck, schweren Herz- und Rückenerkrankungen sollte man die zweite und dritte Übungsreihe vorsichtig und nur unter der Anleitung eines guten Lehrers erlernen.

Übungen für die Gelenke

Die erste Pawanmuktasana Serie setzt man bei Beschwerden der Gelenke ein, bei Steifheit und um der Unbeweglichkeit im Alter vorzubeugen. Geschmeidigkeit ist das Schlüsselwort. Und so sollen die Übungen nicht mechanisch ausgeführt werden, sondern unter Beachtung des Atems und mit der Rückkehr in die Totenstellung nach jeder Übung. Denn nur wenn sie meditativ geübt wird, wird daraus erst eine Übung im yogsichen Sinne. Alles andere wäre nur Gymnastik! Was ist der Unterschied? Die Koshas sind unsere Hüllen. Die erste ist der grobstoffliche Körper, der dritte der Mental- oder Emotionlakörper. Dazwischen liegt der Energiekörper, der durch Pranayama (Atem bzw. Atemtechnik) erreicht wird. Erst durch die Verbindung durch Pranayama werden die anderen Hüllen belebt. Und mit Yoga erreicht man, anders als mit Gymnastik, diesen Engerikörper und beruhigt das Nervensystem und den Geist. Bingo! Und die Pawanmuktasana Serien sind dafür besonders geeignet.

Wirkung der Pawanmuktasana Serien

Pawan Bedeutet Wind, Mukta Befreiung und Asana ist eine bewusst ausgeführte Haltung, in der man sich wohlfühlt. PMA sind also windbefreiende  und bewusst ausgeführte Körperhaltungen. (Aus dem Heft “PMA”des Satyananda Yoga Zentrums e. V. Germany.) Die Aufmerksamkeit muss gleichzeitig auf den Körper, die Ausführung der Bewegung und den Atem gelenkt werden, denn die Energie folgt der Bewusstheit. Die PMAs stärken Körper und Geist gleichermaßen. Mit den Übungen der ersten Serie kann also die Energie in den Gelenken (wieder) frei fließen. Die zweite Serie stärkt das Verdauungssystem, vor allem die Organe im Beckenraum. Die dritte Serie ist für das Nervensystem zuständig und hilft, neuro-muskuläre Blockaden zu lösen.

Auf die Haltung kommt es an!

"Asana Pranayama Mudra Bandha" © Anandaverlag

“Asana Pranayama Mudra Bandha” von Swamin Satyananda © Anandaverlag

Der Rücken sollte immer als Achse betrachtet und aufrecht gehalten werden. Jede Asana soll drei mal ausgeführt werden und bevor es weitergeht, macht man eine Pause. Die ist wichtig, um nachzuspüren was im Körper und Geist geschieht und sich verändert. Die sehr wirksamen Asanas der Pawanmuktasana Serie 1 lösen Energieblockaden in Füßen und Handgelenken, Nacken, Schultern, Knien und Hüften. Die fünfzehn Übungen sind sehr gut ausführbar für Anfänger oder ältere Menschen mit rheumatischen Beschwerden, Arthritis und auch bei Bluthochdruck und Herzerkrankungen. Insgesamt fördet diese Übungsreihe die Koordination, Ausgeglichenheit und Gelassenheit. Gut erklärt sind die Übungen im Buch des Ananda Verlags: “Asana Pranayama Mudra Bandha”, ein Standardwerk für Yogahaltungen. Vom gleichen Verlag gibt es ein Heft mit CD zu der kompletten Pawanmuktasana Serie.

Übungen Serie I

  1. Zehenbeugung (Padanguli Naman)
  2. Fußspitzenbeugung (Gulf Naman)
  3. Fußspitzenkreisen (Gulf Chakra)
  4. Fußspitzenkurbel (Gulf Ghoornan)
  5. Kniebeuge (Janu Naman)
  6. Unterschenkelkreisen (Janu Chakra)
  7. Halbe Schmetterlingshaltung (Ardha Titali Asana)
  8. Hüftgelenkkreisen (Shroni Chakra)
  9. Schmetterling (Purna Titali Asana)
  10. Finger spreizen & beugen (Mushtika Bandhana)
  11. Handgelenksbeugung (Manibandha Naman)
  12. Fäuste kreisen (Manibandha Chakra)
  13. Ellenbogenbeugung (Kehuni Naman)
  14. Schulterkreisen (Skandha Chakra)
  15. Nackenbewegung (Griva Sanchalana).

Der zweite Teil der Mini-Serie folgt in einer Woche.

Annette Bauer

1 Kommentar

  1. Veröffentlicht von Durgadas / Ansgar Riekenbrauck am 8. August 2022 um 9:26

    Namaste Annette,

    danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast die parvanmuktasanas so toll zu beschreiben. Ich werde sie bei meinem Unterricht mit Seniorinnen in allernächster Zeit in meinen Unterricht einbeziehen.
    Die erste Serie stellt für mich auch gute Möglichkeiten dar sie in meine abgeleiteten Gehmeditationen einzubeziehen.
    Liebe Grüße
    OM Shanti
    Durgadas / Ansgar

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