Agni, das Verdauungsfeuer

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Ohne Hitze (Sonne, Feuer) gibt es kein Leben. Deshalb steht der Feuergott Agni für die Entwicklung der Menschheit und auch für die Verdauung im Körper.

Der Feuergott Agni

Agni ist einer der wichtigsten Götter der vedischen Religion. Er ist ein Götterbote wie bei uns Merkur und kommuniziert zwischen Göttern und Menschen. Feuergott Agni vertreibt die Dunkelheit, schützt die Menschheit vor Gefahren und wird deshalb mit Opferfeuern rituell angerufen. Man gibt dem Feuer alle Wünsche an die Gottheiten mit, die er durch den Rauch übermittelt. Nach dem Tod wird durch die Feuerbestattung der Mensch von seinen Sünden gereinigt. Laut der Veden gilt Agni als ehrlicher, allwissenden uns weiser Gott. Er ist der „alles durchdringenden Geist“, den es im Makrokosmos im Himmel als Sonne (Surya) als auch im Mikrokosmos auf der Erde als Feuer gibt. Man huldigt ihm durch das heilige Feuerritual Agnihotra oder mit häuslichem Herdfeuer. Als Verdauungsfeuer hat Agni im Ayurveda und Yoga eine große Bedeutung. Es dient der Reinigung, sorgt für mehr Klarheit und muss deshalb immer besonders gepflegt und behütet werden.

Agni, das Verdauungsfeuer

Durch die Nahrung werden alle sieben Gewebe (Dhatus) gebildet und aufrecht erhalten. Zur Verdauung der Nahrung benötigt man ein gut funktionierendes Verdauungsfeuer, damit alle Gewebe erhalten werden können. Im Magen und Dünndarm befindet sich das das zentrale Verdauungsfeuer (Jathar Agni). In der Leber gibt es sogar fünf Bhuta Agnis für die unterschiedlichen Gewebeelemente. Das entspricht in unserem Denken der Galle und ähnlichen Säften des Körpers. Ist das zentrale Agni jedoch schwach, sind die Agnis in den anderen Dhatus und die nachfolgenden Gewebe ebenfalls geschwächt. Man wird krankheitsanfälliger. Deshalb achten Sie auf eine ausgewogene, sattvische Ernährung, gute Bewegung und guten Schlaf. Dann wird es auch mit der Verdauung besser klappen!

Agni kocht das Essen im Bauch

Achtet man auf seine ayurvedische Konstitution (Dosha), wird alles gut verdaut. Prana Vayu (Atem und Wind) ist der Lebenshauch im Körper, der Agni anfacht. Ohne Luft kann kein Feuer brennen. Das Verdauungsfeuer kocht die aufgenommene Nahrung, Ausscheidungsprodukte werden dadurch von den Nährstoffen getrennt. Die fünf Bhuta Agnis, die zu den fünf Element Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther/Raum gehören, zerlegen die Nahrung in ihre Einzelteile. So können sie die dem jeweiligen Gewebeaufbau dienen. Daran wird deutlich: Man ist, was man isst.

Annette Bauer

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