Die “Yoga Bibel”

Lesedauer 2 Minuten

Die “Yoga Bibel” ist ein Buch von Christina Brown. Ich war sehr gespannt, ob dieses Buch alle 84.000 Asanas enthält und mich darüber direkt zur Erkenntnis führt.

Asanas bis der Arzt kommt!

Ein sehr vollmundiger Titel! Tatsächlich hat Christina Brown mit der “Yoga Bibel” ein sehr umfassendes Buch und ein fundiertes Yoga-Wissen über Asanas (Yoga-Haltungen) vorgelegt. Sie beschreibt darin den modernen Yoga und über 100 Haltungen. Die Bilder und die Erklärungen der einzelnen Haltungen sind sehr präzise und zu jeder Haltung finden sich Vorschläge für Vorbereitung, Intensivierung und Ausgleichshaltungen. Ebenso gibt es auch immer wieder Hinweise, wann welche Haltung nicht ausführen sollte (Kontraindikationen). Ein gutes Buch, jedoch mit einer Einschränkung: Dieses Buch ist toll, wenn man gesund ist und Yoga schon länger praktiziert. Damit zu üben macht einfach Spaß!

Die “Yoga Bibel”

“Yoga Bibel” von Christina Brown © mvg

Nach einer Einleitung und einem kurzen Text zu Ahimsa, im Sinne von gewaltfreiem Üben, im ersten Teil, folgen im zweiten Teil auf 250 Seiten viele bekannte Yoga-Haltungen. Die teilweise sehr fordernden Haltungen werden Yang zugeordnet. Im dritten Teil stellt die Autorin dazu ausgleichende Yin-Haltungen vor: Restorative Yoga, Yin-Yoga, aber auch Pranayama- und Entspannungsübungen. Teil Vier beschäftigt sich kompakt auf elf Seiten mit Meditation. Vorgestellt werden Achtsamkeits-, Konzentrations-, Dankbarkeits- und Metta-Meditationen.

Yoga zur Körperertüchtigung

Was für die “Yoga-Bibel” spricht: Es ist ein fundiertes Nachschlagewerk mit korrekten Anleitungen für Asanas und fließenden Yoga-Sequenzen am Ende des Buches. Ein Buch für die Körperertüchtigung, aber Yoga ist keine Gymnastik und auch keine Akrobatikvorführung. Das sind andere und wirklich großartige Disziplinen! Da das Buch ziemlich dick geraten ist, passten offenbar nur noch wenig Seiten Yoga-Philosophie dazwischen. Das aber macht meiner Meinung nach den Yoga erst aus: Ein tiefes Verständnis der Zusammenhänge, die Unterscheidungsfähigkeit, Disziplin und Loslassen (Abhyasa & Vairagya) und am Ende die Gelassenheit, um dem Alltag yogisch, also mit Gleichmut, begegnen zu können.

Instagram als Vorbild?

So gut ich das Buch finde, sehe ich es als problematisch an, nach Fotos Yoga zu üben. Wie gesagt, wer schon länger Yoga praktiziert und gesund ist, kann sich daran versuchen. Dabei wird das Buch sicherlich große Freude bereiten. Jedoch Anfänger oder Menschen mit körperlichen Beschwerden oder einfach unbeweglichere Menschen werden sich durch das Anstreben eines vermeintlichen Ideals eher schaden als nützen. In diesem Sinne können viele Yoga-Bücher das Gegenteil bewirken von dem, was sie eigentlich erreichen wollten.

Annette Bauer

Hinterlass bitte hier deinen Kommentar