Prakriti & Vikriti

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Der gesunde Zustand oder die Grundkonstitution (Dosha) bezeichnet man im Ayurveda als Prakriti. Ein Abweichung vom “gesunden” Zustand bezeichnet man als Vikriti. Wozu ist das interessant?

Ins Gleichgewicht kommen

Die Persönlichkeit eines Menschen kann sich nur körperlich, geistig und spirituell entfalten, wenn er gesund und im Gleichgewicht ist. Sonst hält ihn sein Leiden von der Entwicklung ab. Der Ayurveda bezeichnet den reinen Zustand, wenn sich der Mensch gesund und wohl fühlt, als Prakriti. Er besteht aus der persönlichen Zusammensetzung der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha und über Umwelteinflüsse. Prakriti ist angeboren und wird durch die Lebenseinflüssen und Lebensweisen gefördert oder geschwächt: Dann werden wir krank (Vikriti).

Im Gleichgewicht: Prakriti

Prakriti ist die individuelle, natürliche Konstitution. Zuerst stellt ein guter Ayurveda-Arzt die Grundkonstitution fest und kann dann Hinweise geben, wie man die Gesundheit erhalten kann: Sinnvolle Ernährung, guter Schlaf und ausreichende Bewegung gehören dazu. Aber auch Einflüsse des Klimas und der Tages- und Jahreszeiten, die soziale Umgebung und andere Einflüsse werden in diese Überlegungen einbezogen. Lebt man demgemäß ist man im Gleichgewicht und kann sich entfalten. Weicht man davon mal ab, wird nicht viel passieren. Übertreibt man sein Dosha in die eine oder andere Richtung, fällt man in Vikriti. Ist ja eigentlich nichts Neues: Das Gute zielt immer durch die Mitte!

In den Brunnen gefallen: Vikriti

Geraten die Doshas aus dem Gleichgewicht, kann sich das ebenfalls auf verschiedenen Eben zeigen: körperlich, geistig oder emotional. Diese Abweichung bezeichnet man als Vikriti. Es bedeutet wörtlich so viel wie Umgestaltung, Umwandlung, Veränderung, Verwandlung, im besten Sinne aber auch Gestaltung, Bildung, Entwicklung. Vikriti wird im Ayurveda aber als Missbildung oder Krankheit verstanden. So wird in diesem Fall der Ayurveda-Arzt Wege empfehlen, wieder zurück ins Gleichgewicht zu kommen. Vikriti muss beruhigt werden.

Prakriti & Vikriti

Vata Prakriti ist im Gleichgewicht, luftig, spielerisch und kreativ. Vata Vikriti hingegen bedeutet ein Zuviel an Wind und Bewegung: Es äußert sich in Schmerzen, Unruhe, Gelenkbeschwerden oder Migräne. Um ein Zuviel an Vata zu reduzieren, kann man sich mit Ölmassagen, warmem Essen, einem regelmäßigem Tagesablauf, Yoga und Meditation unterstützen. Ist Pitta im Übermaß vorhanden, äußert sich das in einer zu heftigen Verdauung, Hektik, Entzündungen, hämmernde Kopfschmerzen und Hitze. Zu viel Feuer kann man durch viel kühlende Flüssigkeit (am besten Wasser) und eine lauwarme Ernährung, Entspannung und ebenfalls Meditation beikommen. Kapha Vikriti ist das Gegenteil: Trägheit und Schwere, Wasseransammlungen im Körper, Erkältungen mit viel Schleim. Kapha wird deshalb schweißtreibende Bewegungen, scharfes Essen und Sex empfohlen! Na, das ist doch auch mal was!

Annette Bauer

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