Das Glück der kleinen Dinge: Samtosha

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Samtosha bedeutet Zufriedenheit, Bescheidenheit oder Anspruchslosigkeit. Es gehört zu den fünf Niyamas, die in Patañjalis Yogasutra beschrieben werden: „Aus Zufriedenheit geht unvergleichliches Glück hervor.“ Yogasutra, 2.42

Zufriedenheit

Das große Glück kommt unvermittelt, bleibt nur kurz und hinterlässt einen Eindruck, den man nie vergisst. Und leider auch den schalen Beigeschmack von: Es ist wieder vorbei. Wenn ein gutes Gefühl länger anhält, sprechen wir eher von Zufriedenheit. Es ist ein friedvoller Zustand, innerer Frieden. Wahrscheinlich könnte man das bombastische Glück auf Dauer gar nicht aushalten. Pflegt man die Zufriedenheit, wird man bescheidener. Unter den Niyamas ist Samtosha nach der Disziplin und Hitze, die man als Tapas für die eigene Yoga Praxis aufgewendet hat, eine wichtige Übung: Zurücktreten, mit Abstand das Getane betrachten und loslassen. Das verbindet Samtosha auch mit Ishvara Pranidhana, dem Überantworten der Bemühungen an etwas Höheres.

Bescheidenheit führt zur Freiheit

Bescheidenheit ermöglich den Blick auf die kleinen Momente im Leben, wenn man sich zeit lässt. Wonach rennen wir eigentlich so hektisch im Leben? Warum lassen wir uns von anderen hetzen? Von dem Moment an, in dem ich mich entscheide, mein eigenes Tempo zuzulassen, kann Zufriedenheit entstehen. Dazu muss ich mich selbst bescheiden, hinschauen, was ich eigentlich benötige. Das ist viel weniger, als ich bisher dachte! Denn Zeit allein ist schon das größte Geschenk und ich bin rundum glücklich mit dem, was ich damit anstellen kann. Das Spannende ist, das die Hälfte unseres Glücksempfindens in den Genen bereits festgelegt ist. Trotzdem kann man ja mit den anderen 50 Prozent arbeiten: 10 Prozent machen nur äußere Einflüsse aus, also kann ich zu 40 Prozent mit meiner inneren Einstellung zu mehr Zufriedenheit und Glück beitragen.

Das Glück der kleinen Dinge: Samtosha

Im Außen werden wir es nicht finden. Das bedeutet, wir können es mal mit Anspruchslosigkeit probieren. Weniger ist mehr: Fasten, Ausmisten, Digital Detox und weniger Konsum. Dabei können folgende Übungen helfen: Üben Sie sich in Dankbarkeit, verbringen Sie Zeit mit sich allein in der Natur, atmen Sie bewusst und meditieren Sie täglich ein paar Minuten. Lächeln Sie andere Menschen viel öfter an und helfen weniger glücklichen Menschen (Karma Yoga). Nehmen Sie sich Zeit für sich und fangen Sie an, positiv über sich und andere zu denken. Pflegen Sie Ihre Familie und Freunde und schenken Ihnen Ihre Zeit. Vergeben Sie! Üben Sie Yoga und entwicklen Sie Ihre Kreativität und Ihr höchstes Potenzial.

Annette Bauer

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